Als ich im Juni 2018 das Skript „Rette sich, wer kann!“ (Westend 2019) beendete, hatte ich den Eintrittszeitpunkt des Horrorszenarios auf 2020 bis maximal 2023 datiert. Ich empfinde die Prognose weiterhin als nicht allzu sehr daneben, deshalb gestatte ich mir das copy/paste unten. (Die Compliance des Patienten lässt sich zwar mit Ausweis und App übergangsweise prima überwachen, aber am Ende helfen gegen den Restwiderstand doch nur Sensoren, also Abilify MyCite und seine Geschwister). Quote:
„Das längst sattsam bekannte Krankheitshökern der Industrie zielt also bevorzugt darauf, den Erkrankten und seinen Körper zu trennen – und die neu erfundenen »autoimmunen« Krankheiten möglichst so zu gestalten, dass sie nicht nur viel Diagnose und viel Medikation erfordern, sondern gleich das Komplettprogramm: von Ultraschall bis MRT/CT, OP bis von Klink- oder Reha-Aufenthalt, von Dauermedikationsabo 1 (gegen Problem A) zu Dauermedikationsabo 2 bis 16 (gegen die Nebenwirkungen von Präparat 1 bis 15), und das bis ans Lebensende, Runde um Runde, Stufe um Stufe, immer ein bisschen weiter hinaus in ewige Abhängigkeit. Dies ist und war immer das Ziel, das dringendste Bedürfnis des Krankheitssystems: die Gesellschaft, zunehmend bestehend aus Menschen, die es gewohnt sind, Dinge serviert zu bekommen, statt sie zu selbst tun, und zunehmend geführt und behandelt werden will, endlich so zu gestalten, dass es nicht mehr nur schwierig ist, für die eigene Gesundheit zu sorgen, sondern am Ende unmöglich wird.[i]
Dieses Ziel hat das System, nicht intrinsisch bösartig,
sondern nur inhuman logisch, fest im Blick und arbeitet effektiv und
konsequent. Erreicht ist das Systemziel, wenn 50 Prozent von uns in Behandlung
sind und die anderen 50 Prozent davon leben. Jörg Blech konstatierte bereits
vor 15 Jahren: »Schreitet der Umbau ungestört voran, dann arbeitet jeder
Deutsche künftig im Gesundheitssystem […] oder er ist krank – oder beides
zusammen.«[ii]
Wie die Entwicklung seit 1950 zeigt, sind wir auf dem besten Weg, dieses Ziel
zeitnah zu erreichen, dank exponentiellen Wachstums sogar fast ohne bremsenden
»abnehmenden Grenznutzen«.
Den größten Teil des Wegs haben wir bereits zurückgelegt, es
ist nicht mehr weit. Der ungeduldige Patient geht längst dauernd zum Arzt,
obwohl ihm nichts fehlt, und findet das ganz normal. Parallel ist sicherheitshalber
auch die Selbstbestimmung gesetzlich untersagt, ganz konkret das gesunde Leben
auf eigenes Risiko. Seit 2009 verbietet Paragraf 193, Absatz 3, des
Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) den »versicherungsfreien Selbstzahler«.
Was fehlt noch? Die Offenlegung aller Patientendaten? Das
wäre doch was, nämlich überaus hilfreich, daher fordert der wichtigste BIP-Treiber,
der Bund der Deutschen Industrie (BDI), diese Transparenz neuerdings mit
Nachdruck – sogar öffentlich,[iii]
nicht nur im vertraulichen Gedankenaustausch mit Politikern. So viel Offenheit
ist regelrecht anständig, verrät aber auch, dass der BDI das Mindset des
Durchschnittskunden wohl noch immer nicht richtig verstanden hat. Denn der muss
gar nicht mehr vom Gesetzgeber gezwungen werden, alles von sich preiszugeben,
sondern macht es freiwillig. Nicht nur bei Facebook, indem er rund um die Uhr
seine Fotos und Stimmungen postet, nein, als Kranker begibt er sich
schnurstracks zu PatientsLikeMe[iv]
und macht sich auch dort nackig, minutiös: vom Aufstehen bis »heute nach
Einnahme von Präparat XY etwas traurig (Stimmungspunkte 4 von 10)«. Bereits
mehr als 600.000 Gesundheitskunden mit mehr als 2.800 Erkrankungen spenden dank
des Claims »give data, share data« persönlichste Daten ohne Ende, obwohl die
Firma PLM kein Hehl aus ihrem kommerziellen Ziel macht: »Wir teilen die
Patientenerfahrungen mit der Industrie, damit diese bessere Medikamente,
bessere Dienstleistungen und bessere Pflegeangebote entwickeln kann.«[v]
Amazon ergänzt das Angebot (»Gesundheitskunden wie Sie kauften …«) mit einer
2017 ins Leben gerufenen eigenen Krankenversicherung. (Behalten Sie das im
Auge, als Prime-Kunde, zunächst gilt das Angebot nur für Mitarbeiter, aber es
wird sicherlich zeitnah erweitert).[vi]
Nun fehlt also nur noch eines zum Endsieg, zum Systemnirwana
– neue, wieder nicht evidenzbasierte Leitlinien sowie der nun endlich zum
Gesetz verabschiedete, vernünftige Zusatz: Wer an der mysteriösen (möglichst
autoimmunen) Erkrankung N. N. leidet und sich den studien- und
leitliniengestützten Empfehlungen des Experten, also Facharztes entzieht,
mithin »nicht selbst aktiv seine Genesungschancen verbessert, verliert, da er
die Solidargemeinschaft zu schädigen sucht«[vii],
seinen Anspruch auf Lohnfortzahlung, Krankengeld und/oder wenig später Hartz IV.
Dieser Schritt ist überfällig und nur vernünftig, denn was bleibt dem dringend
krankheitsbedürftigen System am Ende übrig, um auch die Renitenten, die
Nichterfassten, die Verweigerer gefügig zu machen? Man wird sie zu ihrem Glück
zwingen müssen. Und, ja, natürlich werden fürsorgliche Ärzte, Kassen und
Behörden die Folgsamkeit, die Compliance aller »Kranken« rund um die Uhr
überwachen, ganz ohne Hausbesuche. Das ist die Zukunft.
Wie, ich leide an Paranoia? Zu viel Science-Fiction
geschrieben, der Mann? Na, garantiert! Aber von dieser atemberaubenden Zukunft
sind wir dennoch nur mehr einen halben Schritt entfernt. Wer das ohnehin schon
weiß, kann den folgenden Absatz
getrost überspringen, wer mir hingegen galoppierende
Verschwörungstheoritis attestieren möchte, gönne sich exemplarisch den kurzen
Blick auf das schöne Präparat Abilify, dessen Hersteller ich schon 2014 wegen
seiner mörderisch gelungenen Lobbyarbeit öffentlich über den grünen Klee lobte.[viii]
Denn damals war Abilify an die Spitze der weltweiten Blockbuster-Charts
gestürmt und hatte mit 7 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz sogar Viagra
verdrängt – bemerkenswert, weil Abilify, grob gesagt, ein radikaler
Hirnabschalter ist, mit dem man allenfalls Anstaltsinsassen behandeln sollte.
Und vielleicht nicht mal die, denn Abilify, ein Thorazin-Klon, hat haufenweise
gefährliche Nebenwirkungen und allerhöchstes Suchtpotenzial. Seit 2014 ist das
Zeug aber freigelassen und wird in den USA nicht mehr nur Schwerstbipolaren und
Schizophrenen verabreicht, sondern auch ganz normal Bekümmerten, vulgo
»Depressiven«, sprich nach Lage der Verschreibungspraxis in Sachen
Psychopharmaka (»Finden Sie den November nicht dieses Jahr auch besonders grau?
Ich hab da was für Sie«)[ix],
jedem, der’s möchte oder der nicht schnell genug Nein ruft. Fragen Sie einfach
Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie die Gegenwart nicht mehr ertragen, mit
Abilify ist Totenstille im Hirn, das Pflegepersonal kann shoppen gehen – und
Sie können nicht mal mehr die Packungsbeilage lesen.
2017 haben die Abilify-Genies allerdings noch mal einen
draufgesetzt und endlich dafür gesorgt, dass die massive Verschwendung durch »Non-Compliance«
endet (Medikamente im Wert von etwa 100 Milliarden Dollar landen alljährlich im
Müll), denn nicht jeder, der Abilify verschrieben bekommt, nimmt das Zeug
tatsächlich ein. Deshalb enthält das neue Produkt »Abilify MyCite«: einen Sensor
beziehungsweise einen Sender. Wie die US-Nahrungs- und Arzneimittelbehörde FDA
erläutert, sendet dieser Sensor »ein Signal aus, wenn die Tablette mit der
Magenflüssigkeit in Kontakt gelangt. Aufgefangen wird das Signal von einem
Empfänger, der mit einem Pflaster auf dem Brustkorb des Patienten angebracht
ist. Der Empfänger sendet wiederum eine Botschaft an eine App. Diese ermöglicht
es dem Arzt, Pflegern, Angehörigen oder Freunden, auf ihren Mobilgeräten zu
kontrollieren, ob der Patient das Medikament den Anweisungen entsprechend
einnimmt.«[x]
Wie schön, wie bequem! Da kann der Patient also auf seinem Smartphone
nachschauen, ob er seine Pille heute schon genommen hat. Und seine Frau kann
auch nachschauen. Oder ihr Mann kann
auf seinem Smartphone nachschauen, ob
sie ihre Pille schon genommen hat, auch und gerade, wenn es die Pille ist und er keinen Kinderwunsch
hat, im Gegensatz zu ihr. Es kann aber auch sein oder ihr Arzt nachschauen.
Oder seine beziehungsweise ihre Kasse. Und natürlich wird es zeitnah eben jene
Leitlinie geben, die gerade bei temporär arbeitsunfähigen »Depressiven«
zwingend vorschreibt, dass die Arbeitsunfähigen sich an die ärztlichen
Verordnungen halten, andernfalls entfällt deren Leistungsanspruch gegen
Arbeitgeber und Krankenkasse – und das wollen Sie doch nicht, oder? Unter
welche Brücke, sagten Sie, wohnen Sie danach? Und funktioniert da überhaupt der
Nachsendeauftrag?
Denken Sie’s gern in Ruhe zu Ende, bei einem (noch) sensorlosen
Kaffee oder Rotwein oder im Bad, auf ihrer (noch nicht) smarten Toilette, mit
ihrem (noch nicht) ihre täglich absolvierten Schritte und anderen Bewegungen an
die Behörden meldenden Fitnessarmband. Mit abschließendem Blick auf Ihr
Smartphone, das (bereits heute), selbst wenn sie die Karte herausnehmen und auf
»Flugmodus« schalten, jede Ihrer Bewegungen an Dr. Google übermittelt.[xi]
Der Pillensensor, finales Überwachungstool, ist jedenfalls nicht schwer
einzubauen, ganz gleich, in welches Präparat – solange es nur im Magen landet.
Hersteller Otsuka Pharmaceutical hält den
entsprechenden Anteil der Pille für problemlos verdaulich, garantiert auch
mental. Alle weiteren Details, auch zu den denkbaren naheliegenden
Szenarien, finden Sie weiterhin in der kritischen Verschwörungstheoretiker-Fachpresse,[xii]
aber inzwischen auch im Mainstream.[xiii]
Aber wir wollen nicht pessimistisch sein. Wir wollten uns an
dieser Stelle nur froh und dankbar klar machen, dass die Zukunft erst vor der
Tür steht, aber noch nicht mitten in unserem Medikamentenschrank. Denn auch wenn bei den uns
verschriebenen Medikamenten die Evidenzbasis in der Regel fehlt und Leitlinienautoren
in der Regel zu 90 Prozent mit der Pharmaindustrie verbandelt sind: Noch kann uns keiner zwingen, uns
gesundheitlich zu schaden oder uns selbst umzubringen.
Treten wir einen Schritt zurück und betrachten das Wirken
der Maschine, müssen wir indes anerkennen, dass sie auf faszinierende Weise
effektiv arbeitet. Künstliche Intelligenz kann seit Jüngstem sogar unseren
Todeszeitpunkt verblüffend korrekt vorhersagen,[xiv]
während die KI-Programmierer selbst gar nicht mehr nachzuvollziehen in der Lage
sind, wieso die Prognosen ihrer
Schöpfung so überaus zutreffend sind. Die gern bemühte Matrix-Horrorvision der Geschwister Wachowski ist im Krankensystem
längst Realität, ganz ohne plakative Menschenkörpertanks – die Maschine ernährt
sich von uns. Wir sind Objekt, nicht Subjekt, Nahrung, nicht Kunde, Benzin,
nicht Passagiere, denn nicht unsere Gesundheit ist essenziell, sondern unsere
Krankheit.
Diese faszinierende Maschine ist ehrfurchtgebietend groß,
mächtig und unzerstörbar – weil zu viele von ihr profitieren, manche als
CEO-Vorarbeiter, die meisten als Schaffner, Mechaniker und Kellner, billig
eingekauft. Und steckten wir selbst nicht als Brennstoff mittendrin in diesem
Wunderwerk, wäre es wohl schlicht spannend, weiter zu beobachten, wohin das alles
führen wird – ob die Maschine am Ende alles selbst konsumiert oder uns qua
autoaggressiver Explosion anderweitig mitreißt oder eben vorher Wege findet,
nur 70 Prozent[xv] von uns loszuwerden und
den Rest unter sich und ihresgleichen auszumachen. Sicher zur Freude unseres
Planeten, aber ebenso sicher nicht zu unserer.
Wer kann es uns verdenken, dass wir, statt den Kopf zu
wenden und diese Wirklichkeit anzuerkennen, doch den Blick lieber weiterhin
fest die Höhlenwand gerichtet halten beziehungsweise, mit gesenktem Kopf, auf
die Höhlenwand 2.0, unser Smartphone. Was dort geboten wird, ist, ohne Frage,
amüsanter. Der kleinen Gruppe von Spaßbremsen aber, die weiterhin stur die
Realität anerkennt, und umso sturer frei denken und leben will, verbleibt ein
Hoffnungsschimmer, ein kleiner Rest Souveränität, ihr Leben selbst lebenswert
zu gestalten. Denn noch sieht die Maschine nicht alles, noch werden wir nicht
zur uns selbst schadenden Compliance gezwungen. Noch können wir gesund bleiben
– oder es wieder werden. Noch.
Wie lange? Zwei Jahre? Fünf?
Beeilen wir uns, die letzten Prämissen zu korrigieren – intern – und so gesund zu sein und zu bleiben (oder wieder zu werden), dass uns das System nicht findet.“
[i] Ich glaube, das ist mehr oder weniger frei nach
Illich, a. a. O., aber ich bin nicht sicher.
[ii] Blech, a. a. O., S. 221.
[iii] »Der BDI
habe deshalb eine neue Initiative ›Gesundheit
digital‹ gestartet. Es gehe darum, weniger
Verteilungsdiskussionen – etwa um die Bürgerversicherung – zu führen, sondern
mehr über Innovationen und Investitionen zu reden und sie umzusetzen. Der
Schlüssel zum Erfolg sei die Fähigkeit, große Datenmengen zu erheben, zu
übertragen und zu verarbeiten. ›Die
künftige Bundesregierung muss rasch die gesetzlichen Grundlagen für die Nutzung
von Gesundheitsdaten schaffen‹,
forderte Kempf. (»BDI-Präsident Dieter Kempf: ›Wir brauchen rasch eine neue
Regierung‹, Finanzen.net, 11. Januar 2018, https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bdi-praesident-dieter-kempf-quot-wir-brauchen-rasch-eine-neue-regierung-quot-5907574.=
[iv] Vgl.
https://www.patientslikeme.com/about.
[v] PLM macht indes kein
Geheimnis aus dem Grund für die Datensammelei, das erklärte Ziel der Company
lautet: »Then, we share the patient experience with the industry so they can
develop better products, services, and care.«
[vi] Siehe zum Besipiel Thomas Straubhaar, »So gefährlich ist
Amazons Krankenversicherung für uns«, Welt, 6. Februar 2018, https://www.welt.de/wirtschaft/article173229888/Amazons-Krankenversicherung-fuehrt-in-den-Ueberwachungsstaat.html.
[vii] Polit-Mietmaul N. N., herbeizitiert aus der
nahen Talkshow-Zukunft (2020 ff.).
[viii] Böttcher, »Top of The Pops«, 17. November 2014; http://www.erzähler.net/?p=1432.
[ix] Keine Comedy-Erfindung, sondern O-Ton meines
Neurologen, als der mir – gratis – ein paar Probepackungen Antidepressiva
andrehen wollte. Ich fand den November aber nur ganz normal grau. Dafür aber
den Arztkittel trotz des strahlenden weiß unsauber.
[x] »›Ability
MyCite‹: Die sprechende Tablette«, Die Presse,
15. November 2017, https://diepresse.com/home/leben/gesundheit/5320744/Ability-MyCite_Die-sprechende-Tablette.
[xi] Zum Google-Smartphone im Flugmodus siehe
beispielsweise https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=g4MK76dDCDk. Informationen zur umfassenden Abhörfunktion der
Facebook-App bei eingeschaltetem Smartphone findet der geneigte Interessent im
Browser seines Vertrauens, zusätzliche Informationen bietet die analoge Lektüre
von Scotts Galloways The Four.
[xii] Andreas Peglau; »Hurra,
die Überwachungspille ist da!«, Rubikon, 25. November 2017, https://www.rubikon.news/artikel/hurra-die-uberwachungspille-ist-da.
[xiii] Siehe exemplarisch Pam
Belluck: »First Digital Pill Approved to Worries About
Biomedical ›Big Brother‹, New York Times, 13. November 2017,
https://www.nytimes.com/2017/11/13/health/digital-pill-fda.html. Oder Franziska
Knupper: »Digitale Medizin: Absolute Überwachung oder
hilfreiches Werkzeug?«, BZ,
5. April 2018,
https://www.berliner-zeitung.de/wissen/digitale-medizin-absolute-ueberwachung-oder-hilfreiches-werkzeug–29967794.
[xiv] Die Todeszeitpunktvorhersage ist in Arbeit, die
Stanford University ist schon verblüffend nah dran (vgl. »Stanford’s AI
Predicts Death for Better End-of-Life Care«, IEEE Spectrum, 16. Januar 2018, https://spectrum.ieee.org/the-human-os/biomedical/diagnostics/stanfords-ai-predicts-death-for-better-end-of-life-care). Das behauptete Ziel der KI-Offensive ist
natürlich: »Wir wollen die Patienten doch lieber zum Sterben nach Hause
schicken.« Wer’s glaubt, wird garantiert selig. Denn es lässt sich ja nicht von
der Hand weisen, dass die Maschine sich bei vorhandener prima Prognose
rechtzeitiger vorbereiten könnte – und so unsereins schon sechs Wochen vor
unseren Tod teuer umsorgen kann, damit wir nicht auf den letzten Metern noch
den Konsum verweigern. Wer dem Link folgt, wundere sich nicht über die
Nonchalance, mit der inzwischen in der Tech-Szene darüber berichtet wird, dass
die (korrekten!) Prognosen der KI für uns Menschen gar nicht mehr
nachvollziehbar sind.
[xv] 30 Prozent Entwarnung: Die Menschheit stirbt
beileibe nicht aus! Zu den in naher Zukunft entbehrlichen 70 Prozent zählen
weder jene, die fast allen Besitz der Welt auf sich vereinen (10 Prozent) und
auch nicht jene, diesich als Handwerker und Sklaven
nützlich machen können (20 Prozent). Noch werden wir (70 Prozent) indes
gebraucht, als Mittel zum BIP-Zweck »Wachstum«. Es ist zwar unklar, wie lange
noch, aber bis zum Release-Date des neuen iPhone wird’s garantiert noch
reichen. Also nur die Ruhe, für alles Wichtige ist gesorgt: Don’t panic!