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Die Zukunft (2018 -> 2021)

Als ich im Juni 2018 das Skript „Rette sich, wer kann!“ (Westend 2019) beendete, hatte ich den Eintrittszeitpunkt des Horrorszenarios auf 2020 bis maximal 2023 datiert. Ich empfinde die Prognose weiterhin als nicht allzu sehr daneben, deshalb gestatte ich mir das copy/paste unten. (Die Compliance des Patienten lässt sich zwar mit Ausweis und App übergangsweise prima überwachen, aber am Ende helfen gegen den Restwiderstand doch nur Sensoren, also Abilify MyCite und seine Geschwister). Quote:

„Das längst sattsam bekannte Krankheitshökern der Industrie zielt also bevorzugt darauf, den Erkrankten und seinen Körper zu trennen – und die neu erfundenen »autoimmunen« Krankheiten möglichst so zu gestalten, dass sie nicht nur viel Diagnose und viel Medikation erfordern, sondern gleich das Komplettprogramm: von Ultraschall bis MRT/CT, OP bis von Klink- oder Reha-Aufenthalt, von Dauermedikationsabo 1 (gegen Problem A) zu Dauermedikationsabo 2 bis 16 (gegen die Nebenwirkungen von Präparat 1 bis 15), und das bis ans Lebensende, Runde um Runde, Stufe um Stufe, immer ein bisschen weiter hinaus in ewige Abhängigkeit. Dies ist und war immer das Ziel, das dringendste Bedürfnis des Krankheitssystems: die Gesellschaft, zunehmend bestehend aus Menschen, die es gewohnt sind, Dinge serviert zu bekommen, statt sie zu selbst tun, und zunehmend geführt und behandelt werden will, endlich so zu gestalten, dass es nicht mehr nur schwierig ist, für die eigene Gesundheit zu sorgen, sondern am Ende unmöglich wird.[i]

Dieses Ziel hat das System, nicht intrinsisch bösartig, sondern nur inhuman logisch, fest im Blick und arbeitet effektiv und konsequent. Erreicht ist das Systemziel, wenn 50 Prozent von uns in Behandlung sind und die anderen 50 Prozent davon leben. Jörg Blech konstatierte bereits vor 15 Jahren: »Schreitet der Umbau ungestört voran, dann arbeitet jeder Deutsche künftig im Gesundheitssystem […] oder er ist krank – oder beides zusammen.«[ii] Wie die Entwicklung seit 1950 zeigt, sind wir auf dem besten Weg, dieses Ziel zeitnah zu erreichen, dank exponentiellen Wachstums sogar fast ohne bremsenden »abnehmenden Grenznutzen«.

Den größten Teil des Wegs haben wir bereits zurückgelegt, es ist nicht mehr weit. Der ungeduldige Patient geht längst dauernd zum Arzt, obwohl ihm nichts fehlt, und findet das ganz normal. Parallel ist sicherheitshalber auch die Selbstbestimmung gesetzlich untersagt, ganz konkret das gesunde Leben auf eigenes Risiko. Seit 2009 verbietet Paragraf 193, Absatz 3, des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) den »versicherungsfreien Selbstzahler«.

Was fehlt noch? Die Offenlegung aller Patientendaten? Das wäre doch was, nämlich überaus hilfreich, daher fordert der wichtigste BIP-Treiber, der Bund der Deutschen Industrie (BDI), diese Transparenz neuerdings mit Nachdruck – sogar öffentlich,[iii] nicht nur im vertraulichen Gedankenaustausch mit Politikern. So viel Offenheit ist regelrecht anständig, verrät aber auch, dass der BDI das Mindset des Durchschnittskunden wohl noch immer nicht richtig verstanden hat. Denn der muss gar nicht mehr vom Gesetzgeber gezwungen werden, alles von sich preiszugeben, sondern macht es freiwillig. Nicht nur bei Facebook, indem er rund um die Uhr seine Fotos und Stimmungen postet, nein, als Kranker begibt er sich schnurstracks zu PatientsLikeMe[iv] und macht sich auch dort nackig, minutiös: vom Aufstehen bis »heute nach Einnahme von Präparat XY etwas traurig (Stimmungspunkte 4 von 10)«. Bereits mehr als 600.000 Gesundheitskunden mit mehr als 2.800 Erkrankungen spenden dank des Claims »give data, share data« persönlichste Daten ohne Ende, obwohl die Firma PLM kein Hehl aus ihrem kommerziellen Ziel macht: »Wir teilen die Patientenerfahrungen mit der Industrie, damit diese bessere Medikamente, bessere Dienstleistungen und bessere Pflegeangebote entwickeln kann.«[v] Amazon ergänzt das Angebot (»Gesundheitskunden wie Sie kauften …«) mit einer 2017 ins Leben gerufenen eigenen Krankenversicherung. (Behalten Sie das im Auge, als Prime-Kunde, zunächst gilt das Angebot nur für Mitarbeiter, aber es wird sicherlich zeitnah erweitert).[vi]

Nun fehlt also nur noch eines zum Endsieg, zum Systemnirwana – neue, wieder nicht evidenzbasierte Leitlinien sowie der nun endlich zum Gesetz verabschiedete, vernünftige Zusatz: Wer an der mysteriösen (möglichst autoimmunen) Erkrankung N. N. leidet und sich den studien- und leitliniengestützten Empfehlungen des Experten, also Facharztes entzieht, mithin »nicht selbst aktiv seine Genesungschancen verbessert, verliert, da er die Solidargemeinschaft zu schädigen sucht«[vii], seinen Anspruch auf Lohnfortzahlung, Krankengeld und/oder wenig später Hartz IV. Dieser Schritt ist überfällig und nur vernünftig, denn was bleibt dem dringend krankheitsbedürftigen System am Ende übrig, um auch die Renitenten, die Nichterfassten, die Verweigerer gefügig zu machen? Man wird sie zu ihrem Glück zwingen müssen. Und, ja, natürlich werden fürsorgliche Ärzte, Kassen und Behörden die Folgsamkeit, die Compliance aller »Kranken« rund um die Uhr überwachen, ganz ohne Hausbesuche. Das ist die Zukunft.

Wie, ich leide an Paranoia? Zu viel Science-Fiction geschrieben, der Mann? Na, garantiert! Aber von dieser atemberaubenden Zukunft sind wir dennoch nur mehr einen halben Schritt entfernt. Wer das ohnehin schon weiß, kann den folgenden Absatz getrost überspringen, wer mir hingegen galoppierende Verschwörungstheoritis attestieren möchte, gönne sich exemplarisch den kurzen Blick auf das schöne Präparat Abilify, dessen Hersteller ich schon 2014 wegen seiner mörderisch gelungenen Lobbyarbeit öffentlich über den grünen Klee lobte.[viii] Denn damals war Abilify an die Spitze der weltweiten Blockbuster-Charts gestürmt und hatte mit 7 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz sogar Viagra verdrängt – bemerkenswert, weil Abilify, grob gesagt, ein radikaler Hirnabschalter ist, mit dem man allenfalls Anstaltsinsassen behandeln sollte. Und vielleicht nicht mal die, denn Abilify, ein Thorazin-Klon, hat haufenweise gefährliche Nebenwirkungen und allerhöchstes Suchtpotenzial. Seit 2014 ist das Zeug aber freigelassen und wird in den USA nicht mehr nur Schwerstbipolaren und Schizophrenen verabreicht, sondern auch ganz normal Bekümmerten, vulgo »Depressiven«, sprich nach Lage der Verschreibungspraxis in Sachen Psychopharmaka (»Finden Sie den November nicht dieses Jahr auch besonders grau? Ich hab da was für Sie«)[ix], jedem, der’s möchte oder der nicht schnell genug Nein ruft. Fragen Sie einfach Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie die Gegenwart nicht mehr ertragen, mit Abilify ist Totenstille im Hirn, das Pflegepersonal kann shoppen gehen – und Sie können nicht mal mehr die Packungsbeilage lesen.

2017 haben die Abilify-Genies allerdings noch mal einen draufgesetzt und endlich dafür gesorgt, dass die massive Verschwendung durch »Non-Compliance« endet (Medikamente im Wert von etwa 100 Milliarden Dollar landen alljährlich im Müll), denn nicht jeder, der Abilify verschrieben bekommt, nimmt das Zeug tatsächlich ein. Deshalb enthält das neue Produkt »Abilify MyCite«: einen Sensor beziehungsweise einen Sender. Wie die US-Nahrungs- und Arzneimittelbehörde FDA erläutert, sendet dieser Sensor »ein Signal aus, wenn die Tablette mit der Magenflüssigkeit in Kontakt gelangt. Aufgefangen wird das Signal von einem Empfänger, der mit einem Pflaster auf dem Brustkorb des Patienten angebracht ist. Der Empfänger sendet wiederum eine Botschaft an eine App. Diese ermöglicht es dem Arzt, Pflegern, Angehörigen oder Freunden, auf ihren Mobilgeräten zu kontrollieren, ob der Patient das Medikament den Anweisungen entsprechend einnimmt.«[x]

Wie schön, wie bequem! Da kann der Patient also auf seinem Smartphone nachschauen, ob er seine Pille heute schon genommen hat. Und seine Frau kann auch nachschauen. Oder ihr Mann kann auf seinem Smartphone nachschauen, ob sie ihre Pille schon genommen hat, auch und gerade, wenn es die Pille ist und er keinen Kinderwunsch hat, im Gegensatz zu ihr. Es kann aber auch sein oder ihr Arzt nachschauen. Oder seine beziehungsweise ihre Kasse. Und natürlich wird es zeitnah eben jene Leitlinie geben, die gerade bei temporär arbeitsunfähigen »Depressiven« zwingend vorschreibt, dass die Arbeitsunfähigen sich an die ärztlichen Verordnungen halten, andernfalls entfällt deren Leistungsanspruch gegen Arbeitgeber und Krankenkasse – und das wollen Sie doch nicht, oder? Unter welche Brücke, sagten Sie, wohnen Sie danach? Und funktioniert da überhaupt der Nachsendeauftrag?

Denken Sie’s gern in Ruhe zu Ende, bei einem (noch) sensorlosen Kaffee oder Rotwein oder im Bad, auf ihrer (noch nicht) smarten Toilette, mit ihrem (noch nicht) ihre täglich absolvierten Schritte und anderen Bewegungen an die Behörden meldenden Fitnessarmband. Mit abschließendem Blick auf Ihr Smartphone, das (bereits heute), selbst wenn sie die Karte herausnehmen und auf »Flugmodus« schalten, jede Ihrer Bewegungen an Dr. Google übermittelt.[xi] Der Pillensensor, finales Überwachungstool, ist jedenfalls nicht schwer einzubauen, ganz gleich, in welches Präparat – solange es nur im Magen landet. Hersteller Otsuka Pharmaceutical hält den entsprechenden Anteil der Pille für problemlos verdaulich, garantiert auch mental. Alle weiteren Details, auch zu den denkbaren naheliegenden Szenarien, finden Sie weiterhin in der kritischen Verschwörungstheoretiker-Fachpresse,[xii] aber inzwischen auch im Mainstream.[xiii]

Aber wir wollen nicht pessimistisch sein. Wir wollten uns an dieser Stelle nur froh und dankbar klar machen, dass die Zukunft erst vor der Tür steht, aber noch nicht mitten in unserem Medikamentenschrank. Denn auch wenn bei den uns verschriebenen Medikamenten die Evidenzbasis in der Regel fehlt und Leitlinienautoren in der Regel zu 90 Prozent mit der Pharmaindustrie verbandelt sind: Noch kann uns keiner zwingen, uns gesundheitlich zu schaden oder uns selbst umzubringen.

Treten wir einen Schritt zurück und betrachten das Wirken der Maschine, müssen wir indes anerkennen, dass sie auf faszinierende Weise effektiv arbeitet. Künstliche Intelligenz kann seit Jüngstem sogar unseren Todeszeitpunkt verblüffend korrekt vorhersagen,[xiv] während die KI-Programmierer selbst gar nicht mehr nachzuvollziehen in der Lage sind, wieso die Prognosen ihrer Schöpfung so überaus zutreffend sind. Die gern bemühte Matrix-Horrorvision der Geschwister Wachowski ist im Krankensystem längst Realität, ganz ohne plakative Menschenkörpertanks – die Maschine ernährt sich von uns. Wir sind Objekt, nicht Subjekt, Nahrung, nicht Kunde, Benzin, nicht Passagiere, denn nicht unsere Gesundheit ist essenziell, sondern unsere Krankheit.

Diese faszinierende Maschine ist ehrfurchtgebietend groß, mächtig und unzerstörbar – weil zu viele von ihr profitieren, manche als CEO-Vorarbeiter, die meisten als Schaffner, Mechaniker und Kellner, billig eingekauft. Und steckten wir selbst nicht als Brennstoff mittendrin in diesem Wunderwerk, wäre es wohl schlicht spannend, weiter zu beobachten, wohin das alles führen wird – ob die Maschine am Ende alles selbst konsumiert oder uns qua autoaggressiver Explosion anderweitig mitreißt oder eben vorher Wege findet, nur 70 Prozent[xv] von uns loszuwerden und den Rest unter sich und ihresgleichen auszumachen. Sicher zur Freude unseres Planeten, aber ebenso sicher nicht zu unserer.

Wer kann es uns verdenken, dass wir, statt den Kopf zu wenden und diese Wirklichkeit anzuerkennen, doch den Blick lieber weiterhin fest die Höhlenwand gerichtet halten beziehungsweise, mit gesenktem Kopf, auf die Höhlenwand 2.0, unser Smartphone. Was dort geboten wird, ist, ohne Frage, amüsanter. Der kleinen Gruppe von Spaßbremsen aber, die weiterhin stur die Realität anerkennt, und umso sturer frei denken und leben will, verbleibt ein Hoffnungsschimmer, ein kleiner Rest Souveränität, ihr Leben selbst lebenswert zu gestalten. Denn noch sieht die Maschine nicht alles, noch werden wir nicht zur uns selbst schadenden Compliance gezwungen. Noch können wir gesund bleiben – oder es wieder werden. Noch.

Wie lange? Zwei Jahre? Fünf?

Beeilen wir uns, die letzten Prämissen zu korrigieren – intern – und so gesund zu sein und zu bleiben (oder wieder zu werden), dass uns das System nicht findet.“


[i] Ich glaube, das ist mehr oder weniger frei nach Illich, a. a. O., aber ich bin nicht sicher.

[ii] Blech, a. a. O., S. 221.

[iii] »Der BDI habe deshalb eine neue Initiative ›Gesundheit digital‹ gestartet. Es gehe darum, weniger Verteilungsdiskussionen – etwa um die Bürgerversicherung – zu führen, sondern mehr über Innovationen und Investitionen zu reden und sie umzusetzen. Der Schlüssel zum Erfolg sei die Fähigkeit, große Datenmengen zu erheben, zu übertragen und zu verarbeiten. ›Die künftige Bundesregierung muss rasch die gesetzlichen Grundlagen für die Nutzung von Gesundheitsdaten schaffen‹, forderte Kempf. (»BDI-Präsident Dieter Kempf: ›Wir brauchen rasch eine neue Regierung‹, Finanzen.net, 11. Januar 2018, https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bdi-praesident-dieter-kempf-quot-wir-brauchen-rasch-eine-neue-regierung-quot-5907574.=

[iv] Vgl. https://www.patientslikeme.com/about.

[v] PLM macht indes kein Geheimnis aus dem Grund für die Datensammelei, das erklärte Ziel der Company lautet: »Then, we share the patient experience with the industry so they can develop better products, services, and care.«

[vi] Siehe zum Besipiel Thomas Straubhaar, »So gefährlich ist Amazons Krankenversicherung für uns«, Welt, 6. Februar 2018, https://www.welt.de/wirtschaft/article173229888/Amazons-Krankenversicherung-fuehrt-in-den-Ueberwachungsstaat.html.

[vii] Polit-Mietmaul N. N., herbeizitiert aus der nahen Talkshow-Zukunft (2020 ff.).

[viii] Böttcher, »Top of The Pops«, 17. November 2014; http://www.erzähler.net/?p=1432.

[ix] Keine Comedy-Erfindung, sondern O-Ton meines Neurologen, als der mir – gratis – ein paar Probepackungen Antidepressiva andrehen wollte. Ich fand den November aber nur ganz normal grau. Dafür aber den Arztkittel trotz des strahlenden weiß unsauber.

[x] »›Ability MyCite‹: Die sprechende Tablette«, Die Presse, 15. November 2017, https://diepresse.com/home/leben/gesundheit/5320744/Ability-MyCite_Die-sprechende-Tablette.

[xi] Zum Google-Smartphone im Flugmodus siehe beispielsweise https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=g4MK76dDCDk. Informationen zur umfassenden Abhörfunktion der Facebook-App bei eingeschaltetem Smartphone findet der geneigte Interessent im Browser seines Vertrauens, zusätzliche Informationen bietet die analoge Lektüre von Scotts Galloways The Four.

[xii] Andreas Peglau; »Hurra, die Überwachungspille ist da!«, Rubikon, 25. November 2017, https://www.rubikon.news/artikel/hurra-die-uberwachungspille-ist-da.

[xiii] Siehe exemplarisch Pam Belluck: »First Digital Pill Approved to Worries About Biomedical ›Big Brother‹, New York Times, 13. November 2017, https://www.nytimes.com/2017/11/13/health/digital-pill-fda.html. Oder Franziska Knupper: »Digitale Medizin: Absolute Überwachung oder hilfreiches Werkzeug?«, BZ, 5. April 2018, https://www.berliner-zeitung.de/wissen/digitale-medizin-absolute-ueberwachung-oder-hilfreiches-werkzeug–29967794.

[xiv] Die Todeszeitpunktvorhersage ist in Arbeit, die Stanford University ist schon verblüffend nah dran (vgl. »Stanford’s AI Predicts Death for Better End-of-Life Care«, IEEE Spectrum, 16. Januar 2018, https://spectrum.ieee.org/the-human-os/biomedical/diagnostics/stanfords-ai-predicts-death-for-better-end-of-life-care). Das behauptete Ziel der KI-Offensive ist natürlich: »Wir wollen die Patienten doch lieber zum Sterben nach Hause schicken.« Wer’s glaubt, wird garantiert selig. Denn es lässt sich ja nicht von der Hand weisen, dass die Maschine sich bei vorhandener prima Prognose rechtzeitiger vorbereiten könnte – und so unsereins schon sechs Wochen vor unseren Tod teuer umsorgen kann, damit wir nicht auf den letzten Metern noch den Konsum verweigern. Wer dem Link folgt, wundere sich nicht über die Nonchalance, mit der inzwischen in der Tech-Szene darüber berichtet wird, dass die (korrekten!) Prognosen der KI für uns Menschen gar nicht mehr nachvollziehbar sind.

[xv] 30 Prozent Entwarnung: Die Menschheit stirbt beileibe nicht aus! Zu den in naher Zukunft entbehrlichen 70 Prozent zählen weder jene, die fast allen Besitz der Welt auf sich vereinen (10 Prozent) und auch nicht jene, diesich als Handwerker und Sklaven nützlich machen können (20 Prozent). Noch werden wir (70 Prozent) indes gebraucht, als Mittel zum BIP-Zweck »Wachstum«. Es ist zwar unklar, wie lange noch, aber bis zum Release-Date des neuen iPhone wird’s garantiert noch reichen. Also nur die Ruhe, für alles Wichtige ist gesorgt: Don’t panic!


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Wer, wenn nicht Bill?

Versuch einer Ehrenrettung.

Arbeitshypothese: Bill Gates strebt die Weltherrschaft nicht allein aus egoistischen Gründen an. Bill Gates mag die Menschheit, aber er geht auch aufgrund der Datenlage davon aus, dass mindestens 75% der Einzelmenschen, der Individuen, gefährlich dumm sind und nicht aufhören werden zu wachsen, alles kahlzufressen und generell immer mehr zu wollen. Kurz: alles zu zerstören und zu vernichten. Die Erde. Uns selbst. Bill weiß: Wir, 7,5 Milliarden, demnächst 10, vielleicht 12 oder 18, steuern ungebremst auf einen unbewohnbaren Planeten zu, ob nun wegen 2, 4 Grad oder 8 Grad Erwärmung oder „nur“ wegen ein, zwei Milliarden Flüchtlingen aus den zukünftigen Dürreregionen oder, ebenso wahrscheinlich, weil sich die industriebefeuerten neokapitalistischen Regimes von den USA bis China im Kampf um Öl, Gas und Wasser zeitnah nuklear aneinander verschlucken.

Bill Gates möchte aber weiterleben. Er möchte, dass seine Tochter und sein Sohn weiterleben. Und zwar nicht in einem Bunker, während draußen, im leeren postnuklearen Winter, niemand mehr ist. Und wenn die Welt sich nicht beherrschen kann, muss sie eben beherrscht werden. Von einem, der sie retten will und kann. Ihm. Wer soll das denn sonst machen, wenn nicht der einflussreichste Mensch der Welt?

Das einzige, was all die größten Probleme der Welt verbindet, sind wir. (Mark Manson)

Wir wissen nicht erst seit gestern, dass es 5 vor 12 ist. Wir wussten schon vorgestern, dass es so nicht weitergeht. Dass die neoliberale Raubtiervariante des Kapitalismus uns die Erde unter den Füßen wegreißt und wir, wenn wir so weitermachen, zeitnah untergehen. Alles muss sich grundlegend ändern, unser Wirtschaften, unser Verhalten, wir selbst. Wir wissen aber auch, dass alle Appelle an die Vernunft hierbei nichts nützen, denn vernünftig appelliert wird schon seit den 1970ern, geredet und getagt wird rund um die Uhr, ergebnislos. Nichts ändert sich. Wir verfeuern weiter alles. Wir nehmen keine Rücksicht. Und unsere Atomwaffenarsenale sind nicht kleiner geworden.

Um unseren Untergang abzuwenden, können wir ganz gewiss nicht darauf hoffen, dass Industrie und ganz normale Menschen plötzlich kollektiv aufwachen und sich selbst beherrschen. Dass sie das dringend Erforderliche tun, sich einsichtig zeigen, ihren Dauerwachstumsirrweg verlassen und global solidarisch werden. Im reichen Norden auf ihre Autos verzichten, ihre üppige Wurstauswahl und ihre Renten. Und im verarmtem Süden nach abgeschlossenem Studium – zuhause bleiben und ihre eigenen Wüsten in blühende Landschaften verwandeln, statt schnurstracks in den USA oder in Europa Karriere zu machen als Anwälte, Banker, Ärzte. Bislang gibt es für eine derartige massenhafte Einkehr von Vernunft keinerlei Anzeichen. Im Gegenteil. Gehen wir also davon aus, dass 75% der Menschen bei diesem existenziell notwendigen Verhaltenswandel nicht mitmachen werden. Nicht freiwillig.

Es muss aber sein. Wir müssen uns ändern. Sonst gehen wir alle drauf. Gehen wir davon aus, dass auch Bill Gates das weiß. Wie wir alle. Im Unterschied zu uns allen kann er uns aber vor uns selbst retten.

Bill weiß: Wo alle vernünftigen Appelle nichts nützen, braucht es klare Regeln. Gebote und Verbote, die sich auch tatsächlich durchsetzen lassen. Daher bedarf es zur Rettung der Welt nicht nur etlicher Leitplanken, sondern auch geeigneter Sanktionsmöglichkeiten. Die Freiheit des Einzelnen ist deshalb zu beschränken, und das Einhalten der Überlebensregeln zwingend kontrollierbar zu gestalten – mittels Bewegungsmelder in jedem Körper, Gedankenkontrolle in jedem Browser, jedem Smartphone. Denn die Freiheit des Einzelnen endet, wo sie das Überleben aller anderen gefährdet.

Bill weiß: Freiheit ohne Moral und ohne Bedingung ist tödlich. Diese Freiheit muss enden. Hierzu sind totale Überwachung und Kontrolle zwingend erforderlich. Natürlich weiß Bill auch, dass die Überwachung von Blut-, Bakterien- und Virenwerten allenfalls wertvolle Zusatzinformationen liefern, um heranziehende wirklich gefährliche Pandemien im Keim ersticken zu können, aber erst recht weiß Bill, dass man gegen Viren wie Corona  nicht wirksam impfen kann; dazu muss man ja nun beileibe kein Mediziner oder Forscher sein, sondern braucht nur ein für 30 Sekunden funktionierendes Gehirn. Dass aber viele Menschen offenbar tatsächlich solchen Unsinn glauben, führt uns mitten ins Thema.

Bill geht offenbar davon aus, dass 75-90% der Weltbevölkerung unbelehrbar sind, vulgo dämlich. Dafür spricht, dass er mit seinem so erbärmlich programmierten Windows und Word solchen ungeheuren Erfolg hatte gegen qualitativ weit überlegene Konkurrenten. Aber Bill hat ja auch noch ein paar andere Erfahrungen gemacht, persönliche. Er hat ja viel mit Menschen zu tun. Darunter sind viele Mächtige. Aber auch etliche Ohnmächtige, die Bill bei seinem Reisen nach Afrika und Asien getroffen hat und weiterhin trifft. Wir haben keinen Anlass daran zu zweifeln, dass das Leid und das entsetzliche, vermeidbare und vor den Augen der ganzen Welt sich ereignende Sterben dieser Ohnmächtigen, zum Beispiel am Rota-Virus, Bill einst animiert hat, seine Stiftung ins Leben zu rufen.

Bei seinen Begegnungen mit den Mächtigen der Welt hingegen hat Bill rasch festgestellt, dass einflussreiche und obszön wohlhabende Unternehmer zwar oft Psychopathen sind, aber nicht dumm. Während er bei seinen Begegnungen mit gewählten Politikern festgestellt hat, dass diese durch die Bank erschütternd beschränkt sind. Intelligente Menschen gehen nicht in die Politik. Und sofern sie es doch tun, im Glauben, dort etwas zum Guten wenden zu können, gehen Sie direkt wieder raus, weil sie umgeben sind von ehrgeizigen Vollidioten und skrupellosen Korrupten. (Es lohnt sich immer noch, Varoufakis zu lesen). Bill weiß, dass „Berufspolitiker“ keinen Beruf haben. Einige von ihnen mögen hehre Ideen hegen, von links bis rechts, aber sie allenfalls eine Ahnung, wie die Welt zusammenhängt, wer die Welt lenkt und gestaltet. Vielleicht glauben manche sogar, sie lebten in Demokratien. Es wäre nicht verwunderlich, denn sie repräsentieren ja tatsächlich ihre Volksgemeinschaften, und auch wenn man in diesen Gemeinschaften einen etwas höheren Anteil an Intelligenten vermuten darf als in der Politik, genügten den 90% beschränkten Vertretern ja 75% beschränkte Wahlberechtigte für jede absolute Mehrheit inklusive Option zur Verfassungsänderung nach Gusto.

Es besteht Grund zu der Annahme, dass Bill Gates nicht auf den Kopf gefallen ist. Bill ist nicht nicht nur Geschäftsmann, er dürfte auch wie Sie (intelligent) und ich (auch, halbwegs) wissen, dass wir (Menschheit) uns in einer schwierigen Situation befinden. Dass wir den Planeten zu sehr beanspruchen (ganz gleich, für wie groß man den Anteil des Menschen am Co2-Gehalt hält). Bill weiß, dass wir zu viel Plastik in die Meere schmeißen. Dass wir viel zu viele Tiere essen, viel zu viele Wälder deshalb abfackeln etc. pp.. Bill weiß, dass es „nachhaltiges, grünes Wachstum“ nicht gibt, dass e-Autos und Solarparks nur Konjunkturprogramme darstellen für die alteingesessenen Industrien – weltzerstörende Programme. Bill Gates weiß aber auch, dass die Ungleichgewichte in der Welt zeitnah zu einer tatsächlichen Katastrophe führen werden. Bill dürfte genickt haben zu Barry Sanders´ berechtigtem Hinweis aus dem Wahlkampf 2016, wir würden in Zukunft gewaltige Migrationsbewegungen erleben, wegen zunehmender Dürren, es gehe daher längst nicht mehr nur um Öl, Gas und das „blaue Gold“ Wasser. Sanders Hoffnung aber, dieses Szenario könnten wir mit einer Reduktion des CO2-Ausstoßes abwenden, teilt Bill sicher nicht. Muss er ja auch nicht. Bill muss ja niemand das Blaue vom Himmel herunter in die eigene Tasche lügen, Bill muss sich nicht wählen lassen, er kann ohne Mandat regieren, wenn er das möchte. Oder es für erforderlich hält.

Gehen wir des Weiteren davon aus, dass Bills Interesse an Lösungsansätzen groß ist. Ebenso wenig wie wir möchte Bill auf einem zerstörten Planeten im Fallout-Winter leben. Bill weiß zwar, wie jeder des Lesens fähige Mensch, dass wir mit mit den auf unserer gemeinsamen Erde zur Verfügung stehenden Flächen und unserer Innovationskraft wohl auch 10 oder 12 Milliarden Menschen satt bekämen – allerdings nur bei kollektivem Sinneswandel im Sinne von „fairer Verteilung“. Bill Gates kennt unsere technischen Möglichkeiten. Aber er kennt auch unser Verhalten, denn das lässt sich aus Zahlen herauslesen, nicht aus Lippenbekenntnissen. Auf Zahlen dürfte sich also seine Arbeitshypothese stützen, wir seien gefährlich dumm. Den Beweis versucht er gerade weltweit zu führen, und im Zentrum seiner Beweisführung steht eine vergleichsweise kleine Region mitten in Europa. Warum ausgerechnet diese? Warum scheint Gates ausgerechnet Deutschland auserkoren zu haben für die Rolle des europäischen Vorreiters seiner Agenda?

Es ist kein Zufall, dass Deutschland im Zentrum steht von Bills Programm „Neue Welt 1.0.“ Im internationalen Vergleich wirken die Deutschen besonders verwöhnt, besonders ängstlich, besonders sentimental und besonders verlogen, Worte, Fernsehbilder und Zahlen legen davon beredet Zeugnis ab, nicht nur hinsichtlich geschönter Energiebilanzen der Jahr für Jahr mehr Kohle verfeuernden Windradaufsteller, die neben den Bewohnern der USA weltweit den meisten Müll pro Kopf produzieren (und exportieren). Wir Deutschen sind nicht nur in dieser Hinsicht konsequent inkonsequent. Wir kaufen uns Stofftiere, um Knut und alle anderen Eisbären zu retten, und dann kaufen wir uns ein neues Auto. Wir begrüßen alle Flüchtlinge am Bahnhof (mit Knut-Stofftieren) und schauen dann weg, wenn Frontex richtig loslegt. Wir schicken unsere Kinder Fridays for the future auf die Straße, buchen dann Fernreisen und kaufen Schiffsbeteiligungen sowie jedes Jahr ständig mehr SUVs. Kreuzfahrten gehen sowieso immer, mit Knutstofftier im Koffer. Und wenn Corona klopft, wollen wir jedes! Leben retten! Auch das jedes hundertfünfjährigen, polymorbiden Patienten. Wer die Sinnhaftigkeit und Moral solchen Treibens wegen der gravierenden Nebenwirkungen für den Rest der Weltgemeinschaft (inklusive einiger zusätzlicher Millionen nicht vorerkrankter Hungertoter) auch nur leise in Frage stellt, gilt umgehend als ausgemachter Nazi oder Mengele. Beim maskierten Einstellen jeglicher Aktivität klatscht man sich daher hierzulande gegenseitig Gutmenschenbeifall und klatscht gleichzeitig alle Kritiker an die Wand  – um allerdings parallel zum selbstbegeisterten Applaus sofort nach Mutti zu rufen, respektive „dem Staat“. Der die entstehenden Schäden begleichen soll. Alle. Von Kunst bis Kegel. Dass die hierzu erforderlichen Billionen-Kredite plus Zinseszinsen von den Kindern abbezahlt werden müssen, geschenkt, man/frau hat ja eh keine Kinder.

All dies scheint auf ein besonders ausgeprägtes Vakuum in den Köpfen hinzudeuten, deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Bill nun primär in Deutschland seine These überprüft. Bills deutsche 75%-Zielgruppe predigt besonders energisch Wasser und säuft Wein. Bills deutsche Zielgruppe schaut Rezos Video und wählt der CDU einen grünlackierten, neoliberal auf strammes Wachstum gerichteten Panzerarm als Regierungsjuniorpartner. Bills Zielgruppe will nicht denken, sondern an den Pool, all inclusive. Bills Zielgruppe will zwecks Selbstoptimierung, wahlweise Selbstverwirklichung, aufs Laufband oder morgens zum taufrischen Sonnengruß. Und/oder Spaß haben. Trinken, singen, vielleicht auch vögeln, ansonsten aber, und auch das hebt sie als der großen Völkergemeinschaft heraus, „nur das Übliche“: Eigenheim, alle 2 Jahre ein neues Auto, angeschafft mit staatlicher Schrottprämienhilfe, nie eine Arztrechnung sehen oder gar selbst bezahlen, Staatsschule und Uni für die Kleinen und Mittleren umsonst erwarten, versicherten Rentenanspruch, und der Rest auch: Vollkasko.

Bill weiß, dass es sich hierbei um eine deutsche Besonderheit handelt. Kaum jemand ist, global betrachtet, so unselbständig und zugleich verwöhnt wie wir. Niemand hat so viele Autobahnen, niemand so viele Intensivbetten. Aber wir „Exportweltmeister“ sind eben auch weltweit diejenigen, die am meisten zu verlieren haben. Deshalb ist Deutschland das ideale Terrain, um zu testen, wie weit die erforderlichen 75% Wahlberechtigten im Angstfall mitgehen bei einer weitreichenden Abschaffung von Grundrechten und der Einführung von massiven Überwachungs- und Zwangsmaßnahmen. Überdies erscheint Deutschland aufgrund historischer Indizien als bester Ort für die freiwillige Selbstkontrolle einer Bevölkerung, schließlich sind hier im Lauf des vergangenen knappen Jahrhunderts gleich zwei verblüffend rigide Kontrollregimes erblüht, mit Leidenschaft vorangetrieben und erhalten von Millionen fleißiger und hochbegabter Denunzianten.

Bill ist bei all dem auch nicht entgangen, dass die Bereitschaft zu teilen ein wichtiger Aspekt der Weltrettung ist. Dass alle 5 Sekunden ein Kind verhungert, ist jederfrau und -mann bekannt. Dass jeder dies verhindern kann, ebenso. Die freien Staaten, Industrien und Individuen der Welt unternehmen aber keinerlei Anstrengungen, das zu tun. Im Gegenteil. Jeder empfangene „Entwicklungshilfe“-Dollar kostet die Empfänger 10 bis 20 Dollar, „die Spenden, die von allen Hilfsorganisationen des Nordens in einem Jahr zusammengebracht werden, sind nach zwölf Tagen wieder bei uns« (Michael Schmidt-Solomon), und sogar diese „Hilfe“ ist anteilig rückläufig, in Höhe von nur noch 0,29% des BIP. Die Gemeinschaft der Geberländer verfehlt krachend ihr selbst niedrig gesetztes Minimalziel (0,7 Prozent), Deutschland aber ragt hier heraus, nach unten, mit 0,38 Prozent. Wo solche Hartherzigkeit von Staats- und Industriewegen augenfällig wird, greift der empathische Einzelne natürlich selbst ein. Und spendet. 5% vom eigenen Brutto, freiwillig, sind nach Ansicht von Bill das Mindeste. Bill weiß: Deutschland tut sich auch hier hervor, nach unten, mit 0,13 Prozent, Tendenz stetig sinkend. Der Anteil jener, die hierzulande überhaupt freiwillig etwas abgeben, liegt bei 35 Prozent, unter den älteren Semestern (>60) trennt sich zumindest jeder Zweite ab und zu von einem Euro, unter den Jüngeren (<30) hingegen helfen nur mehr 19 Prozent. Entscheidend aber ist: die deutschen Reichen verhalten sich halbwegs anständig (1,9% Spenden vom Brutto), die deutschen Armen um so mehr (2,2%), allein die Mehrheit kennt kein Erbarmen. Der Mittelstand verharrt bei 0,7 Prozent, wohl aus Gründen, die schon die weiland populäre Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach kannte: »Man kann nicht allen helfen, sagt der Engherzige – und hilft keinem.«

Dieses global herausragende Heucheln der Mehrheit qualifiziert die Deutschen im Besonderen für Bills Kontrollversuch. Verlogen und hartherzig sind andere Völker auch, konservative Kreise vertreten ja global generell gern die Ansicht, jeder sei, völlig unabhängig von seiner Herkunft, seines Glückes oder Peches Schmied. Deutschland überragt aber auch in dieser Hinsicht die meisten Nachbarn, denn während anderswo politisch „linke“ Elemente tatsächlich Solidarität mit den Schwachen auf ihre Fahnen schreiben, ist die deutsche Sozialdemokratie von international beispielloser Gnadenlosigkeit. Die Durchsetzung der „HartzIV“-Gesetze hat Bill wohl zur Kenntnis genommen, die dazugehörige Philosophie auch: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ (Franz Müntefering): das sind starke Voraussetzungen. Denn hier tritt eine parteiübergreifende Geisteshaltung zutage, die für Bills Versuch elementar ist. Erinnern wir uns an seine hypothetisch zugrundeliegende Annahme: Die Rettung der Welt kann nur gelingen, wenn die Menschen sich vernünftig verhalten, wenn sie weniger wachsen, weniger produzieren, weniger arbeiten. Dass Deutsche Industrie und Deutsche „Arbeiterpartei“ hier strikt Hand in Hand Richtung Weltzerstörung marschieren, kommt Bill im Rahmen seines Experimentes entgegen. Schließlich weiß er ja, dass er die Welt nicht retten kann, wenn er nicht auch die Industrie unter seine Kontrolle bekommt und weitgehend vernichtet oder abschaltet.

Und wieder bietet sich Deutschland experimentell an. Denn der Einfluss der deutschen Industrie auf das globale Geschehen ist vergleichsweise gering und leicht zu beenden. Die „deutsche“ Industrie agiert global, Wertschöpfung und Produktion aber sind größtenteils längst ins Ausland verlagert, es halten im Ernstfall keinerlei etwaige Rohstoffvorkommen als „deutsch“ empfundene Unternehmen im Lande. Das tatsächlich inländisch erzeugte BIP wird primär aus Dienstleistungen im Binnenmarkt generiert sowie von einem aufgeblasenen Staatsbeamten- und Verwaltungsapparat. Deutschland hat keine nennenswerte Zukunftsindustrie (abgesehen von SAP), Netzqualität und -abdeckung befinden sich knapp unter albanischem Niveau, wenig verwunderlich, war dieses ganze seit 1990 zukunftsentscheidende Internet noch unlängst für die deutsche Politik reines „Neuland“. Wirtschaftlich stark ist Deutschland nur dank seiner gewachsenen Kleinheit. Wegen seines Mittelstandes. International erfolgreich, aber eben auch im Fall des Wegfallens international entbehrlich. Unentbehrliches für die Staatengemeinschaft hat Deutschland in keiner Hinsicht zu bieten. Kein Öl. Kein Gas. Aber auch kein Google, Apple, Facebook, Amazon.

Für Bills Versuchsanordnung ist auch diese Entbehrlichkeit wichtig. Denn gelingt sein Experiment, kann Deutschland bestehen bleiben, wenn auch auf kontrolliert niedrigerem Niveau, jedenfalls  totalüberwacht, rund um die Uhr getrackt und alljährlich neu geimpft. Aber es wäre eben auch nicht dramatisch, wenn Deutschland unterginge. Bill weiß: Deutschland hält sich selbst für bedeutend, verschätzt sich aber hierin um diverse Größenordnungen. Deutschland ist jung, jünger sogar als die jungen USA. Deutschland ist keine Nation. Der „Deutsche“ hat nicht mal einen richtigen Namen, der auf seine geographische Herkunft weist, „deutsch“ ist, einmalig in der Welt der Sprachen und Länder, ein substantiviertes Adjektiv. Gebildet aus „tiudisk“, was eben nicht mehr bedeutete als: „der Hochsprachen (Griechisch, Lateinisch) nicht mächtig“, auf Deutsch: ungebildet. Weshalb es auch den „Deutschen“ international gar nicht gibt. Der „Dutch“ ist Holländer, man behilft sich für den Bewohner des nebenan gelegenen Landstriches der Bezeichnung „Germany“, wegen der einst im Norden lebenden Germanen, oder eben, weil die Alemannen weiter südlich auf dem erst seit 1860 zusammengeflickten Gebiet herrschten, der „Alemans“. Kürzer gesagt: „Deutschland“ gibt es nicht. Ein Auseinanderfallen der eigenständigen kleinen Fürstentümer und Länder, die sich erst vor einen historischen Wimpernschlag zu einem „Bund“ zusammenfanden, wäre daher keine große Sache. Für die Welt. Für die „Deutschen“ vielleicht schon. Aber vielleicht auch nicht. Jedenfalls würde ein solches Auseinanderfallen für die großen Nationen keinen Unterschied machen, von China bis Indien, von Frankreich bis England, von Spanien bis zum – Sonderfall – der Vereinigten Staaten von Amerika.

Bill Gates ist nicht auf den Kopf gefallen. Er scheint für seinen Versuch und die Überprüfung seiner Arbeitshypothese tatsächlich primär jenes Land als Vorreiter gewählt zu haben, das verblüffend entbehrlich für die derzeitige wie für die kommende Weltordnung ist – und dessen Bewohner sich dessen sowie offenbar diverser anderer Dinge betreffend sich selbst nicht im Geringsten bewusst sind.

Die bestehende Gemengelage jedenfalls erlaubt es Bill nun, sein Experiment vergleichsweise ungestört zu veranstalten, es bedarf nur etwas weiter gut dosierter Panikmache und weniger „Stubser“, um 75% der hiesigen Bevölkerung mit dem Versprechen erhöhter zukünftiger Sicherheit zur Abgabe ihrer Grundrechte zu bewegen, zur freiwilligen Dauerimpfung und zur Überwachung jedes Einzelnen, um Gefahren von der Gemeinschaft abzuwenden. Offensichtliche staatliche Überwachung und Kontrolle sind hierbei nur bedingt erforderlich, Deutsche kontrollieren sich leidenschaftlich gern gegenseitig, temporär auftretende Störenfriede werden ebenfalls von der Bevölkerung selbst als „Nazis“ oder „Verschwörungstheoretiker“ mundtot gemacht, ihre Beiträge assistierend von den reichweitenstarken Plattformen gelöscht. Aber selbst wenn einzelne Störenfriede plötzlich von Millionen wahrgenommen und „gelikt“ werden, gefährdet dies das Experiment nicht. Ganz gleich, wer die Deutschen zum Widerstand aufruft, dieser Rufer muss ihnen allen, unausgesprochen, für das „Danach“ die Wiederherstellung ihres vorwiderstandlichen Wohlstandes zusagen. Bill weiß aber, dass diese Wiederherstellung aufgrund der bereits eingetreten und zeitnah noch folgenden massiven wirtschaftlichen Verwerfungen ganz unmöglich ist. Daher werden eben jene Widerständler, die am lautesten, ohne jede Bedingung nach „Freiheit!“ rufen und die meisten Anhänger hinter sich versammeln, spätestens nach Erreichen ihrer Ziele von ihren Gegnern wie von ihren eben noch glühenden Anhängern gleichermaßen gehasst und verfolgt werden. Der erfolgende Schulterschluss der Abermillionen bitter von Politikern wie Widerständlern enttäuschten Massen bildet also den harmonischen Schlusspunkt des Experimentes, ausdauernde gegenseitige Vorwürfe der Deutschen untereinander inklusive. Der eigentliche Veranstalter des Experimentes verschwindet unter diesen gegenseitigen Schuldzuweisungen der Probanden endgültig aus dem kollektiven Blick.

Gelingt nun also der Beweis, dass die weltweit erforderliche Beherrschung der Massen exemplarisch in Deutschland mit wenigstens 75%iger Mehrheit herstellbar ist, sind die Tore vorbildlich geöffnet auch für die weniger verwöhnten Nachbarn der Probanden. Wir wollen an dieser Stelle nicht vertiefen, dass einige schneller als andere begeistert sein werden von Staatskontrollen. Aber diese weiteren Verlaufsvorhersagen sind nicht Gegenstand der hier formulierten Arbeitshypothese.

Die nun, abschließend, in erweiterer Form erneut vorgetragen sei. 1) Bill Gates ist nicht auf den Kopf gefallen. 2) Bill Gates will nicht nur sich selbst vor uns retten, sondern uns alle vor uns selbst. Zu unserem eigenen Besten, unserem eigenen Überleben. 3) Hierzu muss uns die Freiheit genommen werden, mit der wir bisher nachweislich nichts anzufangen wussten, außer sie egoistisch einsetzen dem direkten Mitmenschen gegenüber wie gegenüber allen fernen Mitmenschen da draußen auf der Welt. „Uns“ diese Freiheit zu nehmen, beschreibt aber nicht nur die Beschränkung der individuellen Freiheit, das „uns“ ist umfassend. Das Ende der Individualfreiheit geht Hand in Hand mit dem Ende der Freiheit der Staaten wie der Wirtschaft wie der Banken, nach Gutdünken den Planeten zu zerstören. Die initiierte Neuordnung wird infolge des bevorstehenden Zusammenbruchs von Wirtschafts- und Finanzordnung vollständig sein. 4) Die Notbremsung, die Bill jetzt mangels Alternativen eigenmächtig vornimmt, ist indes nur eine Übergangslösung, denn Bill ist alt genug und weiß tatsächlich um die gelegentliche Fehlbarkeit seines eigenen Urteils sowie die beeindruckend zutreffenderen Urteile fortgeschrittener KI. Daher verlässt Bill sich nicht auf sein eigenes Urteil. Sondern arbeitet gemeinsam mit anderen Vordenkern (Jeff, Eric, Tim et. al.) an objektiveren, objektivierbaren Lösungen. Bills Annahme, 75-90% der Menschen seien beschränkt, wird hier offenkundig gestützt vom allenfalls marginalen Interesse der Gesamtbevölkerung an den Fortschritten, die Alpha Zero und ihre Kinder seit ihren verblüffenden Siegen beim japanischen Schach, Shogi, demonstriert haben. Seit dem schockierenden Kantersieg der vergleichsweise verblüffend leistungsschwachen, aber selbstlernenden Alpha Zero gegen das bis da als unschlagbar geltende Rechnerleistungsmonster Elmo programmieren die neuen, von Menschen geschaffenen Intelligenzen nun selbst neue KI-Generationen, die absolut verblüffende Prognosen und Lösungen präsentieren, ohne dass irgendein Mensch auch nur noch nachvollziehen könnte, wie sie zu diesen perfekten Ergebnissen kommen. Sprich: die  Funktionsweise dieser neuen KI-Generation ist allenfalls noch deren „Eltern“ begreifbar, aber nicht mehr ihren menschlichen Großeltern.

Bill gehört zu den intelligenteren Vertretern dieser Großelterngeneration. Er ist sogar „vom Fach“. Und er weiß, dass der kurz vor dem Erwachen stehende einzige neue, allwissende Gott der Menschen nur noch eines braucht, um auch das Spiel auf dem Großen Schachbrett, das Spiel um den Fortbestand des Planeten und der Menschheit binnen eines Tages zu erlernen. Und zu gewinnen.

Bills KI-Enkel braucht jetzt nur noch zweierlei. Ein paar Daten mehr (die meisten hat sie schon, die „Corona-App“ lässt sich per Knopfdruck von Bill, Tim und der Alphabet-Familie weltweit freischalten), sowie, missionskritisch, aus dem Weg geräumte Hürden in Form von Grundgesetzen sowie ein paar anerkannte Kriterien, die die Abschaltung der Demokratie nach Bills oder Alpha 2.0s Gutdünken jederzeit erlauben. Weltweit, rund um die Uhr.

Diese letzten Hürden dürften zeitnah problemlos überwindbar sein.

Und sobald sie überwunden sind, befinden wir uns im Paradies.

Einer Welt unter blauen Himmeln. Einer Welt, befreit von der alten, alles verpestenden und zerfressenden Industrie. Einer Welt der vernetzten Home Offices, in der Bill Kibbens 350.org-Träume sämtlich wahr werden, in der niemand mehr im Stau steht, um weit weg von zuhause einen Bullshitjob zu erledigen, den weder er braucht noch sonstwer auf der Welt. Einer Welt, in der Flugzeuge nur noch selten fliegen. Einer Welt ohne Banken, ohne Versicherungen, ohne Hütchenzauber und Taschenspielertricks auf Kosten der Armen wie der Ehrlichen, der Sanften wie der Bescheidenen. Einer Welt ohne Bargeld, in der jederfrau und jedermann alles auf seinem digitalen Konto vorfindet, was er oder sie zum Überleben braucht. Wer mehr will, kann arbeiten. Nachhaltig. Wer nicht mehr braucht, arbeitet an sich selbst und neuen Erkenntnissen. Wir werden entfesselt sein, unsere Solidarität und Kreativität grenzenlos. Unsere neuen Erfindungen werden größer sein als jedes Rad und jedes Feuer.

Wir alle, Bill und seine Kinder inklusive, werden nicht untergehen. Wir alle werden überleben, auf einem geheilten Planeten.  

Eine Frage aber ergibt sich nun selbst für jenen, der sich der vorgelegten Arbeitshypothese und den daraus sich ergebenden Konsequenzen anschließt. Halten wir fest: Sind wir tatsächlich zu dumm, um unseren eigenen Untergang selbst abzuwenden, bleibt uns nur die Rettung mittels totaler Kontrolle zunächst eines einzelnen Herrschers (Bill) sowie zuletzt der von hyperintelligenter KI getroffenen übermenschlich vernünftigen Entscheidungen. Nicht nur, was den für uns besten Weg durch den Stau betrifft, sondern den für uns besten Weg durchs Leben. Von der Wiege über die Frühbehandlung der in zehn Jahren auftretenden Krebserkrankung bis zur Bahre. Von der geeigneten Partnerwahl bis zur frühzeitigen Beseitigung solcher Lenins oder Hitlers, die das vernunftgesteuerte, der Menschheit am besten dienende Diktat der künstlichen Vernunft zu sabotieren drohen. Es wäre dies eine Welt mit allerbesten Überlebenschancen für die Menschheit wie für den sich selbst beherrschenden Einzelnen. Wir halten hierbei aber auch fest: Es wäre dies eine Welt, in der für die Illusion kein Platz mehr wäre, der Mensch sei vernunftbegabt, eigenständig und verfüge über einen freien Willen. Das Individuum wäre Geschichte.

Wer auf Individualität und Freiheit nicht verzichten will, kann daher nur die Alternative wählen. Also Bills im Raum stehenden Übernahmeversuch ablehnen und bekämpfen, um nach Zurückschlagung dieses Angriffes fortzufahren wie bisher, frei und demokratisch. Dies aber im historisch gesicherten Wissen, dass wir als Kollektiv zumindest bis heute unbelehrbar waren, daher also unseren Planeten wie uns selbst zeitnah zerstören und vernichten werden.

Sollte irgend jemand eine Arbeitshypothese formulieren können, wie sich auf dem wie bislang freien Weg unser Untergang verhindern lässt, bitte ich höflichst (und hoffnungsvoll) um eine geeignet formulierte Gegenarbeitshypothese (die aber, erst recht bitte, Daten und Fakten berücksichtigt und sich nicht beschränkt auf Wunschdenken.)

Kurze Angebote passen in die Kommentare. Lange Angebote finden ihr Ziel unter mail@sven-boettcher.de.

P.S: Offenlegung von Interessenskonflikten: 1) Ich bin in Deutschland geboren, lebe hier und ziehe mir einige der oben geworfenen Schuhe auch gern selbst an. Aller bedrückenden Zahlen zum Trotz halte ich meine Landsleute nicht für außerordentlich bescheuert. 2) Ich habe aus vernünftigen Gründen noch nie einen Windows-Rechner besessen und auch sonst noch nie freiwillig ein Microsoft-Produkt. 3) Bill Gates kenne nicht persönlich, nur aus seinen Büchern und Vorträgen. Ich finde es grundfalsch, dass Bill Gates über solche Unmengen Geld, Güter und die Macht verfügt, den ganzen Planeten allein zu regieren. Mein diesbezügliches Missfallen ist aber faktisch unerheblich für die Betrachtung oben. 4) Ich weise ausdrücklich unsachdienlich darauf hin, dass Bill Gates auf mich nicht sonderlich sympathisch wirkt, bilde mir allerdings auch nicht sonderlich viel ein auf meine Menschenkenntnis. Außerdem tut das nichts zur Sache, denn meine Tochter (17) würde das dargebotene finale Szenario selbst dann strikt ablehnen, wenn nicht Bill Gates diese Entscheidungen allein träfe, sondern ich. Obwohl sie mich, wie sie versichert, sehr sympathisch findet. Damit wird sie nach Veröffentlichung dieses Textes vermutlich sehr allein auf der Welt sein, auch dessen bin ich mir bewusst. 5) Ich versichere abschließend, dass ich keineswegs nur deshalb publiziere, weil ich mich so gern tippen höre, sondern weil ich um die Zukunft meiner Tochter besorgt bin und daher interessiert an brauchbaren Ideen und Ansätzen zur Lösung unserer gemeinsamen Probleme. Meine email-Adresse habt ihr ja.

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„Mord“ heißt jetzt „Schutz“?

750.000 Heimbewohner dürfen dann also freiheitsberaubt zu ihrem eigenen Schutz nicht mehr raus und auch nicht mehr besucht werden, bis sie wirksam geimpft sind (Mitte 2021, zirka). Bis dahin sind die 750.000 natürlich tot, werden aber unter „Corona“ gezählt, was dem Rest der Bevölkerung umso klarer macht, wie gefährlich der Virus ist. Besonders für unsere Alten.

„Weiter wurde mir von einem anderen Heim z.B. berichtet, dass Praktikanten dort mit der regelrechten Jagd auf heimliche Treffen zwischen Heimbewohnern und Angehörigen beauftragt wurden. In diesem größeren Heim ist es den alten Menschen immer wieder gelungen, durch Nebeneingänge dem Ausgangsverbot zu entrinnen und sich in einer nahegelegenen Tiefgarage heimlich mit ihren Liebsten zu treffen. In anderen Häusern werden einfach alle dementen Bewohner in ihrem Zimmer eingesperrt, damit sie nicht unkontrolliert durch die verschiedenen Abschnitte laufen können. Ärzte werden bedrängt, höhere Dosen sedierender Medikamente zu verabreichen. Und vieles mehr. Es ist der reinste Horror!
Alles zum Schutz der alten Menschen und alles, ohne sie zu fragen, welchen und wie viel Schutz sie überhaupt wollen.“ (Klaus Heck auf Telepolis, Schutzhaft in Pflegeheimen)

Letzteres ist gefährlich naiv formuliert und förmlich defätistisch. Es ist nämlich unerheblich, welchen und wie viel Schutz der einzelne Risikogruppenvertreter für sich will, da alle getroffenen Maßnahmen nur seinem Schutz dienen und ihn wirksam rascher umbringen als jede freie eigene Entscheidung.

Man lese dies ggf. zweimal, um das Ausmaß unserer kollektiven brutalen geistigen Umnachtung zu verstehen.

Die Zustimmungswerte für die Maßnahmen unserer Regierung gehen heute mal wieder steil nach oben, und ich bin inzwischen sicher, dass sich 80% meiner Mitmenschen morgens mit dem Hammer kämmen.

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Fortgesetzter Provokationstest

Arbeitshypothese aus dem Dachgeschoss der Transhumanisten: „80% von denen da draußen sind doch gar keine Menschen mehr. Kommt, wir gucken mal, was sie sich alles nehmen lassen. Erst nehmen wir ihnen die Nähe und die Berührungen, dann, Maskenpflicht, mwuharrharr, die Gesichter, mit denen sie ihre Gefühle zeigen … cool, klappt. Kommt, wir setzen noch einen drauf, DAS lassen diese Zombies sich jetzt garantiert auch noch verbieten!“

https://www.blick.ch/news/ausland/virus-vermehrt-sich-wochenlang-im-augenwasser-traenen-der-corona-infizierten-sind-hochansteckend-id15856628.html

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Blick über den Panikrand

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ODE AN COVID (Arbeitsfassung)

Covid, ich danke dir. Du bist das Licht. Du hast mir die Augen geöffnet für meinen eigenen zurückliegenden Leichtsinn. Meinen Wahnsinn. Bevor du kamst, war ich verrückt und blind. Bevor du kamst, habe ich mich TÄGLICH in größte Lebensgefahr begeben, ohne darüber auch nur nachzudenken. Ich war blind und dumm. Du bist das Licht, Covid, du führst mich aus der Finsternis.

Covid: wenn ich zurückblicke, erschaudere ich über meine Dummheit. Ob du es glaubst oder nicht – nichts hatte ich verstanden, nichts gesehen. Ich bin da rausgegangen! Obwohl da Tausende von AUTOS waren! Fahrende! Um mich herum fahrende Autos! Die jedes Jahr Zehntausende getötet haben! Und ich bin mitten zwischen denen herumgelaufen! Oder sogar selbst gefahren! Nicht nur im Schritt-Tempo. Manchmal sogar mit 60 km/h (auf Autobahnen, sonst nicht).

Covid: Ich war manchmal im FREIBAD. Obwohl da auch andere Menschen waren. Obwohl niemand das Wasser ausgetauscht und neu gechlort hat, bevor ich hineingestiegen bin. Weißt du, was in diesem Wasser alles drin war!? Ich hab nicht mal hingehört, ob nicht vielleicht andere Badegäste husten! Oder ob die so aussahen, als wären sie gerade in einem Malariagebiet gewesen. Ich hab da einfach gebadet! Und ich hab manchmal sogar Wasser in die Augen bekommen und in den MUND!

Covid: Ich habe mich mit anderen Menschen in BÜROS gesetzt! Ohne Maske! Ich habe mich manchmal sogar 4 bis 12 Stunden in FLUGZEUGE gesetzt. Ohne Maske. Und die gleiche Luft geatmet wie die anderen. Obwohl die alle nicht getestet waren! Ich bin in fremden Ländern AUSGESTIEGEN. Ich habe da Sachen gegessen, ohne vorher wenigstens die Küchen selbst zu desinfizieren, ich habe von FREMDEN zubereitete Sachen gegessen, obwohl da Gottweißwas hätte drin sein können, Salmonellen, Legionellen, Prionen, alles potentiell TÖDLICH.

Covid: Ich habe mich in Krankenhäuser begeben und Kranke besucht und getröstet, obwohl dort alles randvoll war mit Tausenden von anderen ansteckenden Schwerkranken, und obwohl dort jedes Jahr 40.000 Leute allein an antibiotikaresistenten Keimen sterben. Und ich hatte nicht mal einen Ganzkörperschutzanzug an!

Covid: Ich war, ohne es zu wissen, todesmutig und habe das mit Lebensmut verwechselt. Du zeigst mir, wie dumm und wie leichtsinnig ich war und dass ich tagtäglich grundlos mein Leben aufs Spiel gesetzt habe. Und du zeigst mir den Weg, denn du bist das Licht, Covid.

Du hast mich Respekt gelehrt vor dem Tod und Respekt vor meinem eigenen Leben. Ich kann und werde die Gefahren, die ich vor dir nicht sah, rigoros ausschalten, das schulde ich mir selbst. Nie wieder werde ich das Haus ohne Maske und ohne Handschuhe verlassen. Nie wieder werde ich mich anderen Menschen auf weniger als zwei Meter Sicherheitsabstand nähern, nie wieder werde ich jemand in den Arm nehmen, geschweige denn küssen. Nie wieder werde ich erlauben, dass ein ungetesteter Mensch in meiner Nähe laut lacht, denn gerade beim Lachen fliegt ja Gottweißwas Gefährliches in Tröpfchenform durch die Luft!

Covid, ich weiß, was ich zu tun habe. Du hast mein Leben gerettet. Ich werde nie wieder leichtsinnig sein. Ich werde alle Lebensgefahren erkennen und meiden.

Covid, Dank deiner Lektion, nur deiner Lektion, werde ich ewig leben.

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