Ohne Worte: VG Wort zum Letzten

Sachlicher und schöner als Peter Mühlbauer (telepolis) kann man´s wohl kaum zusammenfassen, dies ganze Nacht und Nebel, Hauruck und Lobby, Gesetzesbiegen für Fortgeschrittene. Oder eben: Bundestag und Bundesrat beschließen europarechtswidrige Verlegerbeteiligung an der Kopiervergütung. Dass Autoren der lobbygesteuerten Politik herrlich wurscht sind, wird niemand überraschen, aber dass auch BGH und EuGH nix mehr zu melden haben, verwundert vielleicht doch noch den einen oder anderen. Aber vielleicht auch nicht, so mitten im Neofeudalismus.

Klagen? Klar, könnte man. Mit guten Aussichten – nach heutigem Stand der Rechtsdinge. Man sollte sich nur als tapferer Autorenvertreter-Igel im Klaren drüber sein, dass man gegen nicht einen Hasen antritt, sondern gegen einen Jaguar. Mit 400 PS. Und der ist längst vorgefahren und ändert ganz entspannt die Streckenführung, so dass Hasi sich sein „Rechthaben“ getrost auch gleich in die Frisur schmieren kann. Erreicht Hasi das Gerichtsgebäude nämlich heil, hat der schicke Jaguar längst die Gesetze geändert.

(Am Rande: Es geht und ging nicht darum, ob man´s nun „gut findet“ oder „nicht gut“, dass den Urhebern ihr eigenes Geld zusteht. Das kann man ja als Verlagsmitarbeiter durchaus ungut finden. Es geht – oder ging – um Gesetze. Und dass die nicht gelten, ganz gleich, wie der BGH sie auslegt, haben wir nun gelernt. Jetzt aber: Zurück an die Arbeit, damit die Verlage ihren Mitarbeitern auch in Zukunft ordentlich Weihnachtsgeld zahlen können. Wir freuen uns einfach mit und winken frei und fröhlich von der ewigen Klippe zum Prekären.)

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