Influx

Daniel Suarez ist angeblich „Michael Crichtons rechtmäßiger Erbe“ – aber dieses Kritikerlob gerät doch einen Hauch irreführend, denn anders als Crichton ist Suarez Moralist. Nach der enttäuschenden „Kill Decision“ hebt „Influx“ vom Start weg wieder fast so hoch ab wie „Dämon“ und „Darknet“ und verspricht bis wenigstens Seite 200 Grundphilosophisches, verpackt in gekonntes Pageturning-Handwerk – um dann bedauerlicherweise auf den verbleibenden 200 Seiten doch wieder nur zum perfekten Actionspektakel zu beschleunigen. Zwar einem, das mit reichlich physikalisch nur haarscharf undenkbaren Spielzeug hantiert, aber, eben, weit unterhalb der wirklich großen, relevanten Überlegungen (die die Ausgangssituation hergibt, denn immerhin geht´s um die Frage, wie viel Fortschritt die Menschheit verträgt und welche Erfindungen, Medikamente und Wunder man ihr besser vorenthält).

So gesehen, im Großen und Ganzen: wie Crichton. Stimmt. Wäre da nicht die Gewißheit, dass Suarez eigentlich noch viel mehr kann oder könnte, müsste man Influx einfach über den grünen Klee loben. So bleibt´s knapp drunter, aber lobens- und lesenswert allemal.


Daniel Suarez – Influx (Dutton, Februar 2014, 400 S., 17.95)

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