1000 Gesichter, darunter aparte

Die „Krankheit der 1000 Gesichter“ (eigentlich doch eine ziemlich faule Kapitulation unserer Forscher …) hat ja durchaus optimistisch stimmende Varianten: Nathalie Todenhöfer ist nämlich nicht nur ein hübsches Gesicht der MS, sondern prima. Und rührend. Und charmant sowieso. Dass sie mittels dieser Kombination (und ihrer Stiftung) MS-Kranken hilft, verdient unsere Bewunderung und unseren Applaus; dass der BR das alles unter dem Titel Leben mit Multipler Sklerose ausführlich dokumentiert, ist umso schöner und wichtiger. Interessant aber auch und doch, am Rande, wie Big Pharma es schafft, grad im Rahmen solcher unverdächtigen Formate sämtliche Hirne weich zu kochen. „Basistherapie“ ist hier nämlich gehirnwaschend penetrant förmlich gesetzt und hilft, wie sämtliche hineingeschnittenen Fachkräfte versichern, allen ganz großartig, sogar schon allen Fünfjährigen. „Die MS-Forschung ist schon weit gekommen!“ Werbung für Interferone? Kein Problem im öffentlich-rechtlichen Fernseh. Und immer verbunden mit dem Hinweis: Es sind auch tolle neue Medikamente in der Pipeline: Fragen Sie Ihren Arzt, möglichst gleich! Und vergessen Sie nicht: MS ist unheilbar. Ohne „Basistherapie“ landen Sie umgehend im Rollstuhl.

Schick wäre ein Film über die anderen, also: uns. Oder gar die Geheilten, die man so schwer findet, weil sie schon lange nicht mehr zum Arzt gehen (Danke für eure Mails). Mir fällt nur grad in unserer Gruppe keiner ein, der ausreichend Mittel hätte, „Journalisten“ zu schmieren (oder wenigstens jene Gutachter, die in MS-Stiftungen über die Mittelvergabe für Studien entscheiden). Also machen wir doch einfach auf dem eingeschlagenen Guerilla-Weg weiter, und wer aufgenommen werden möchte in den Verteiler der hoffentlich in irgendeiner Weise zustandekommenden Anlaufstelle „Andere Wege mit und aus der MS“, schicke mir einfach seine email-Adresse (an: mail@solunia.de). Sollte sich diesbezüglich irgendwas Nennenswertes ergeben, maile ich´s rum. (Falls nichts zustandekommt, liegt´s schlicht daran, dass „Ehrenamt“ nichts ist, was meine Kinder anziehen oder essen könnten).

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