Emojis zum Diktat

Ich habe überhaupt nichts gegen Emojis. Hatte. Ja, zugegeben. Habe aber nicht mehr, weil es natürlich viel schöner ist, in Messages und Mails Gesten und Gesichter machen zu können – wie in jedem normalen Gespräch. Einen Hauch unerfreulich finde ich nur, dass wir über kurz oder lang unsere gesamten Bibliotheken werden nachrüsten müssen, Zeile für Zeile, weil ja kein Mensch mehr ohne Gefuchtel und Grimassen Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung versteht.

„Dem kommenden demographischen Problem lässt sich am besten mit einer Rauchpflicht ab 60 begegnen, Volkshochschulkurse sind in Vorbereitung. Ergänzend lassen sich natürlich auch die Krankenkassenbeiträge für alle erhöhen, die sich gesund ernähren und viel Sport treiben.“

Kann man nicht mehr machen, so was. Nicht ohne Emojis, die am Satzende grinsen, sich schallend abrollen oder halb verschämt gucken und so signalisieren: „Scheeerz!“

Ach, herrlich. Das wird ein Fest. Und ein ganz neuer Berufszweig – „Emojinationsredakteur“ für Klassiker der Hochkomik, von Benchley bis Tucho. (Aber die echten Klassiker können natürlich unverändert bleiben, die sind ja genetisch spaßbefreit).

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Emojis zum Diktat

  1. Zoe Zent sagt:

    Eine junge Bloggerin (Amselblog), frisch erkrankt, hat ihrem Kollegen versichert, dass MS ansteckend sei. Das generiert Hoffnung!

  2. Axel Ulber sagt:

    Am 27. Mai war MS-Tag. Wer sich besser fühlt, bitte Finger heben 🙂

  3. Ines sagt:

    Oh je, den Welt-MS-Tag habe ich schon wieder verpasst. Aber, es geht mir den Umständen entsprechend gut. 😉
    Werde ich vermutlich wieder machen. Nächstes mal.

Schreibe einen Kommentar zu Zoe Zent Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert